Nach zwei unglücklichen Heimniederlagen am zweiten Kampftag reisten die Judo Damen der SG Eltmann am vergangenen Wochenende zum dritten Kampftag in der 2.Bundesliga der Frauen als Tabellenschlusslicht nach Karlsruhe, wo sie auf den Erstligaabsteiger und aktuell Tabellenzweiten aus Karlsruhe und die sich ebenfalls im Tabellenkeller befindlichen Judoka vom JT Rheinland trafen. Zusätzlich fand bei der Doppelveranstaltung noch ein Bundesligakampf der Männer des BC Karlsruhe und des TSV Teisendorf statt.
Üblicherweise treten zuerst die beiden Gastmannschaften gegeneinander an. Da das JT Rheinland sich aber auf Grund einer Autopanne verspätete, einigten sich Karlsruhe und Eltmann ihre Begegnung vorzuziehen. Damit hatten die Unterfranken gleich zu Beginn eine Herkulesaufgabe vor der Brust. Zu allem Überfluss konnte die etatmäßige 52 kg Kämpferin auf Seiten der SG, wegen einer unter der Woche erlittenen Trainingsverletzung nicht kämpfen und musste ihre beiden Begegnungen kampflos abgeben. Los ging es aber mit der Gewichtsklasse bis 78 kg, in der für Eltmann Anna Riedl auf die Matte ging. Inklusive 20 Sekunden Haltegriffzeit benötigte sie insgesamt weniger als 30 Sekunden um ihre Kontrahentin auf die Verliererstraße zu schicken und ihr Team mit 1:0 in Front zu bringen. Anschließend gab Anne Endres ein starkes Zweitligadebüt, konnte aber trotz zwischenzeitlicher Führung den Sieg nicht über die Zeit retten. So sollte es weiter gehen. In allen vier weiteren Kämpfen, 52 kg wurde ja kampflos abgegeben, waren die SG Judoka auf Augenhöhe und führten teilweise sogar, bevor sie dennoch den Sieg zum 1:6 Endstand abgeben mussten. Iris Oppelt, die im Schwergewicht nach längerer Wettkampfabstinenz, ein Minicomeback feierte, verletzte sich zu allem Überfluss noch so schwer, dass sie in der zweiten Begegnung gegen Rheinland nicht mehr eingesetzt werden konnte. Damit kam der Eltmanner Coach doch gewaltig unter Zugzwang. Einerseits war die Personaldecke an diesem Kampftag, wie bereits die gesamte Saison über sehr dünn und andererseits musste die Niederlage aus der ersten Begegnung jetzt aus den Köpfen raus, wollte man gegen die Hessen punkten und die rote Laterne abgeben.
Kniffelig war die Besetzung im Schwergewicht, fiel doch die etatmäßige Kämpferin aus. Da Klust und Riedl, die beiden Betreuer der Franken an diesem Tag, damit rechneten, dass Rheinland die 70 und 78 kg Klasse jeweils mit ihren stärksten Kämpferinnen besetzen würde und ebenfalls eine leichtere Athletin ins Schwergewicht schieben würde, entschieden die beiden Trainer, nach Rücksprache mit ihrer Athletin, Endres, die eigentlich bis 63 kg abgewogen war, ins Schwergewicht zu stellen.
Allerdings kam es dann doch anders als erwartet. Das JT Rheinland pokerte ebenfalls hoch und so standen einige interessante Kämpfe an, über deren Ausgang man im Vorfeld nur spekulieren konnte.
Frank, Grafen und Riedl brachten ihr Team mit 3:0 in Führung und es schien alles nach Plan zu laufen. Dann machte Rheinland aber kampflos den Punkt zum 1:3 und legte mit einem Sieg im Schwergewicht zum 2:3 nach. Dabei zeigte Endres wiederum eine beherzte Leistung, musste letztendlich aber der körperlichen Überlegenheit ihrer Gegnerin Tribut zollen und Rheinland den Sieg überlassen. Klust, die an diesem Tag zwei starke Auftritte absolvierte, holte für die Franken den vorentscheidenden Punkt zum 4:2 und belohnte sich diesmal für ihre starke Leistung selbst, nachdem sie in der ersten Begegnung klar in Führung liegend doch noch als Verliererin von der Matte gehen musste. In der abschließenden Begegnung bis 57 kg konnte Heidingsfelder zwar den Kampf lange offen gestalten, musste dann aber Rheinland den dritten Punkt zum 4:3 Endstand aus Sicht der Eltmannerinnen überlassen. Damit stehen die Franken nach drei von vier Kampftagen auf dem 7.Tabellenplatz vor Rheinland und Gröbenzell, punktgleich mit Neuhaus. Am letzten Kampftag im September erwartet die Wallburgstädterinnen dann nochmal eine schwierige Auswärtsaufgabe in Weimar, beim dortigen Drittplatzierten und gegen Wiesbaden, das aktuell den fünften Platz belegt.
Die Männerbegegnung endete mit einem überraschenden 8:6 Auswärtserfolg des TSV Teisendorf.
Bild: Janine Grafen, im weißen Judoanzug, sorgt bei ihrem Comeback, nach einem längeren Auslandsaufenthalt, mit diesem Innenschenkelwurf für den wichtigen zweiten Punkt gegen Rheinland.