Tatort: Landesmeisterschaften im Judo

Mehr gewonnen als verloren

200 g zu viel, eine glückliche Niederlage, eine Absage mehr und fertig ist das Drehbuch für die Bayerische Vereinsmannschaftsmeisterschaften der Männer unter 15 Jahren.
Das Team der SG Eltmann hat sich als Fünfter der Gebietsmeisterschaft für die Teilnahme auf der höheren Ebene qualifiziert. Durch die Absage des Drittplatzierten rutschte die Mannschaft auf diesen Platz und da auch der vorgesehene Gegner, Südbayern Sieben, nicht erschien, kamen die Jungs ohne eigenes Zutun eine Runde weiter. Dies bedeutete, dass gleich der erste Gegner, der spätere Landesmeister vom Olympiastützpunkt TSV München-Großhadern war, der das Finale später 8:0 gewinnen sollte. Dem entsprechend siegessicher gingen die Hochgraduierten von der Landeshauptstadt auf die Matte. Doch einige Sekunden später wich deren Sicherheit einer gewissen Nervosität, als unser Leichtgewicht aus Bamberg, Maxim Koserog, unser Team mit Ippon in Führung brachte. In den nächsten zwei Gewichtsklassen war für unsere Jungs nichts zu holen und die Münchner konnten beide Begegnungen sicher für sich entscheiden. Auch der Kampf bis 46 kg schien schon verloren, als Konstantin Naumann, wenige Sekunden vor Ende der Partie deutlich zurück liegend, das Ergebnis zu seinen Gunsten drehen konnte und schließlich doch noch als Sieger von der Matte ging. Die SG Eltmann verlor zwar gegen die 1. Mannschaft des TSV, aber erhobenen Hauptes nur mit 3:5. Mindestens so stolz war unser nächster Gegner, der Jahn Nürnberg 2012, den sie gewannen ihren Vorkampf; obwohl sie bei acht Gewichtsklassen mit nur 4 Athleten antraten. Dadurch, dass einer unserer Kämpfer, Sören Schlißke, auf der Waage 200 g zu viel hatte, musste er nun bis 55 kg an den Start. In der Jugend ist es erlaubt, dann noch eine Klasse höher eingesetzt zu werden. Durch einige Verschiebungen konnten wir also alle 8 Klassen besetzen und so ohne überhaupt zu kämpfen schon mit 4:0 in Führung gehen. Dank Konstantin, der als erster real antreten musste und seine Begegnung, zwar wieder erst Sekunden vor Schluss, gewinnen konnte, durften die restlichen drei Kämpfer ganz ohne Siegesdruck mitmachen. Mit diesem 6:2 Erfolg ging es dann zur nächsten richtigen Herausforderung. Der Hausherr, der Nachwuchs des Bundesstützpunktes vom TSV Abensberg war der nächste Gegner. Diese Jungs waren hoch motiviert und sehr gut ausgebildet, aber in einer Klasse unbesetzt, so dass Sören wieder bis 55 kg an den Start ging und es am Schluss 4:4 stand. Vermutlich am meisten enttäuscht war Konstantin nach seiner Niederlage, denn diesmal konnte er auch kurz vor Schluss das Blatt nicht wenden und er verlor mit Wazaari und vier Yuko; aber eben nicht auf Ippon und damit auch nicht vorzeitig. Und daher war er bei der anschließenden Ergebnis Bekanntgabe der Glücklichste, denn er rettete unseren Sieg in der Unterbewertung und wir konnten mit 40:37 ins kleine Finale um die Bronzemedaille einziehen. Hier hätte der Sieg nicht nur Platz drei und einen Pokal bedeutet, sondern vor allem auch die Qualifikation für die höchste Meisterschaft dieser Altersstufe, die Süddeutsche Mannschaftsmeisterschaft. Doch die Anstrengungen der Vorrundenbegegnungen forderten ihren Tribut und die 2:5 Niederlage gegen die Kampfgemeinschaft vom TSV Altenfurt und des Post SV Nürnberg war leider nicht abzuwenden.
Aber, kein Grund traurig zu sein, denn unsere Jungs gehören mit diesem Ergebnis und mit ihren gezeigten Leistungen zu den fünf besten u15-Mannschaften in Bayern:

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