Die Judo Damen der SG Eltmann starteten am vergangenen Wochenende in ihre inzwischen fünfte Bundeligasaison. Die Auslosung für den Saisonauftakt war alles andere als vielversprechend. Die Franken mussten zum Erstligaabsteiger aus Esslingen reisen und trafen dort auf die Mannschaft des Ausrichters und auf den Drittplatzierten des Vorjahres, den BC Karlsruhe. Einige Absagen im Vorfeld der Begegnungen machten es notwendig, dass der Trainer der Wallburgstädterinnen bei seiner Mannschaftsaufstellung „zaubern“ musste. Die Auslosung der Gewichtsklassen ergab folgende Reihenfolge: Los ging es mit den Klassen bis 57 kg und 78 kg, gefolgt von der Schwergewichtsklasse über 78 kg und dem Leichtgewicht bis 48 kg. Anschließend kämpfte die 52 kg Klasse, danach die 63 kg Kategorie. Zum Abschluss kämpfte die 70 kg Klasse. In der Auftaktbegegnung standen sich die Gastmannschaften aus Eltmann und Karlsruhe gegenüber. Sophia Lacher, neu im Team der Franken, machte einen guten Kampf, musste sich aber mit 2:1 Strafen geschlagen geben. Ganz stark präsentierte sich Rebecca Heidingsfelder, die zwei Gewichtsklassen höher als abgewogen antreten musste und ihrer Kontrahentin eine Wazaari Wertung zum 1:1 Zwischenstand abtrotzte. In der schwersten Gewichtsklasse lag Andi Bock lange Zeit in Front, ehe sie eine Minute vor Kampfzeitende ihrer Kontrahentin den Sieg doch noch überlassen musste. Bis 48 kg erhöhte Karlsruhe auf 3:1 und benötigte nun nur noch einen Sieg bei drei ausstehenden Gewichtsklassen. Katharina Schuldt, ebenfalls neu im Kader zeigte, dass sie auf jeden Fall eine Verstärkung für die Unterfranken sein wird und verkürzte sicher auf 2:3. Im nachfolgenden Duell der Klasse bis 63 kg kam es zu keiner Auseinandersetzung der beiden Kontrahentinnen, weil Janine Grafen wegen angeblich zu kurzer Jackenärmel vor Beginn des Kampfes disqualifiziert wurde. Den bedeutungslosen Kampf der Klasse bis 70 kg verlor Rebecca Frank zum Endstand von 2:5 aus Sicht der SG Eltmann. Ein Nachmessen der Jacke im Anschluss an die Mannschaftsbegegnung ergab trotz mehrmaliger Wiederholung des Vorgangs, dass die Jacke regelkonform war und die Disqualifikation dementsprechend zu Unrecht ausgesprochen wurde.
In der anschließenden Pausenbesprechung betonte der Eltmänner Coach, dass die Niederlage eindeutig zu hoch ausgefallen sei und forderte von seinen Mädels, dass sie den ganzen Frust und Ärger über die unberechtigte Disqualifikation von Grafen in ihre nächste Begegnung stecken und an die guten Leistungen aus der ersten Begegnung, die ja aber leider nicht mit einem Erfolg belohnt wurden, anknüpfen sollten. Gegen den haushohen Favoriten aus Esslingen, im Vorjahr noch in der ersten Bundesliga startend, nahm der Eltmänner Trainer einige Umstellungen vor. So kämpfte bis 57 kg nun Larissa Spenkuch, sie zählt seit Jahren zu den Leistungsträgern der Eltmänner und in der 52 kg Klasse ging Verena Buchloh, in dieser Saison ebenfalls neu im Kader, an den Start. Beide machten ihre Sache hervorragend und sicherten ihre Mannschaft zwei wichtige Punkte. Die beiden fehlenden Punkte zum 4:3 Endstand und zum unerwarteten Sieg gegen den Ligafavoriten steuerten Anica Hoyer und Andi Bock bei. Mit nun zwei Pluspunkten steht die Mannschaft nach dem ersten Kampftag auf dem vierten Tabellenplatz hinter Bad Homburg, Altenfurt und Karlsruhe. Auf den nächsten Plätzen folgen Wiesbaden, Rheinland, Weimar, Esslingen und Chemnitz. Am 4.06. starten die Franken in Weimar gegen den Tabellenführer aus Bad Homburg und den Gastgeber aus Weimar. Mit einer ähnlich couragierten Leistung sollten die Franken auch dann wieder punkten und ihren guten Tabellenplatz festigen können.
Bild: Dieser dynamische Konterwurf von Verena Buchloh brachte die notwendigen Punkte zum 4:1 Zwischenstand für die Unterfranken und den vorzeitigen Mannschaftssieg gegen Esslingen.
