Eine Woche früher, als der Rest der Liga, trafen sich am vergangenen Wochenende die Teams aus Sindelfingen, Altenfurt und von der ausrichtenden SG Eltmann zum dritten Kampftag in der 2.Judo Bundesliga der Frauen in der Georg Schäfer Halle in Eltmann. Sindelfingen hatte um die Verlegung gebeten, weil sie am eigentlichen Bundesligawochenende ein großes internationales Turnier ausrichten und alle Helfer, sprich Kämpfer der Bundesligamannschaft, anderweitig im Einsatz sind.
Da sowohl Altenfurt, wie auch Eltmann der Verlegung zustimmten, kam es also zu dieser Sondersituation. Den Kampf gegen die Waage, der jeden Judowettkampf zu Beginn begleitet, konnten alle drei Mannschaften erfolgreich gestalten und die Mannschaftslisten verhießen spannende Kämpfe. In der ersten Begegnung standen sich die Gastmannschaften gegenüber. Nominell war Sindelfingen der klare Favorit, waren die Würtenberger doch als Tabellenzweiter angereist und hatten auch alles dabei, was Rang und Namen hat. Die Mittelfranken, ebenfalls bereits erstligaerfahren, sind aber dafür bekannt, dass sie äußerst unangenehme Kontrahenten sind, die in der Vergangenheit immer wieder durch überraschende Ergebnisse einen Namen gemacht haben. So stand am Ende kein klarer Sieg für Sindelfingen, sondern ein äußerst knappes 4:3.Die beiden Trainer der Unterfranken, Edgar Riedl und Andre Klust bastelten im Verlauf der ersten Begegnung an ihrer Aufstellung und entschieden sich letztendlich für folgendes Team: Bis 78 kg startete Rebecca Frank, danach folgte bis 52 kg Pia Brenneisen. Bis 57 kg kämpfte Becci Heidingsfelder, über 78 kg Alison Bauer, bis 70 kg Janine Grafen, bis 63 kg Franzi Freudenberger und im Leichtgewicht bis 48 kg Katharina Klust. Die einzelnen Begegnungen waren heiß umkämpft, in der Endabrechnung setzte sich Sindelfingen aber auch in der zweiten Auseinandersetzung durch, diesmal mit 5:2 und setzte sich damit zumindest vorübergehend an die Spitze der Tabelle. Je nachdem, wie sich der bisherige Tabellenführer aus Weimar am kommenden Wochenende schlägt, wird die Platzierung Bestand haben oder auch nicht. Sindelfingen wird gespannt nach Weimar schauen, wie die Kämpfe dort verlaufen. In der dritten und abschließenden Begegnung des Kampftages standen sich die beiden fränkischen Teams aus Altenfurt und Eltmann gegenüber. Im Vergleich zu den Auftaktbegegnungen beider Mannschaften gab es einige Umstellungen auf beiden Seiten. Bei Eltmann rückten Lara Wildemann und Sophia Lacher für Frank und Heidingsfelder ins Team, Grafen und Freudenberger tauschten die Gewichtsklasse und Anna Riedl, eigentlich eine leichte 70 kg Kämpferin, kam in der für sie ungewohnten Schwergewichtsklasse zum Einsatz. Dieses Risiko hatten sich die beiden Eltmänner Trainer nach der Analyse der Auftaktbegegnung reiflich überlegt und nach Rücksprache mit der betroffenen Athletin schließlich gewagt. In der Endabrechnung sollte es sich als goldrichtig herausstellen. Die erste Begegnung brachte allerdings gleich die 1:0 Führung für Altenfurt. Postwendend konnte Brenneisen aber mit einem Armhebel den Ausgleich herstellen. Lacher dominierte ihre Gegnerin dann beinahe nach Belieben und sorgte für die erstmalige Führung für die Wallburgstädterinnen an diesem Wettkampftag. Nun stand die Schwergewichtsbegegnung auf dem Programm. Riedl war gut eingestellt auf ihre körperlich überlegene Kontrahentin und setzte die Vorgaben ihrer Trainer vehement um. Mit einem dynamischen O Uch gari, einer großen Innensichel, brachte sie Girndt zu Fall und ging im Bodenkampf konsequent nach zu einem Haltegriff, aus dem es für ihre Gegnerin kein Entrinnen gab. 3:1, das sah gut aus, denn Eltmann hatte mit Grafen, Freudenberger und Klust noch drei Athleten auf dem Zettel, die alle drei für Punkte gut waren. Die in diesem Jahr konstant stark kämpfende Grafen war es schließlich, die den siegbringenden 4. Punkt für Eltmann holte und den Endstand von 4:3 sicherte. In der Tabelle schlägt sich dieser Erfolg folgendermaßen nieder. Sindelfingen erkämpft sich die Tabellenführung, Eltmann ist jetzt Fünfter mit 4 Punkten, hinter Weimar, Wiesbaden und Neuaus. Danach folgen mit zwei Punkten Altenfurt, Bad Homburg und Gröbenzell. Chemnitz belegt mit 0 Punkten den letzten Platz. Da am kommenden Wochenende Gröbenzell und Bad Homburg aufeinandertreffen, werden sie sich gegenseitig Punkte abnehmen und Eltmann hat einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt getan. Der vierte und letzte Kampftag steigt erst im September, dann müssen die Unterfranken nach Hessen und treffen auf den Ausrichter aus Bad Homburg und die Mannschaft vom PSV Chemnitz.
Am kommenden Sonntag ist die zweite Mannschaft der Sportgemeinschaft um 14.00 Uhr Gastgeber in der Landesliga und empfängt zum Unterfrankenderby das starke Team aus Aschaffenburg. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Bild: Akrobatisch geht es häufig in der Judo Bundesliga der Frauen zu, zu sehen am vergangenen Wochenende in der Begegnung zwischen Sindelfingen und Altenfurt.